11/10/2014

Was mich wirklich aufregt-Teil 8



Wahrscheinlich ist das, was ich im Folgenden zu sagen habe, für niemanden, der sich im Tierschutz engagiert, wirklich neu. Dennoch muss ich es loswerden.
Die Beziehungen unter Tierschützern sind nicht wirklich gut; man kann sagen, dass sie tatsächlich schlecht sind. Wir verbringen mehr Zeit damit, uns gegenseitig zu kritisieren und uns zu rechtfertigen, als Tiere zu retten, was ja angeblich unsere vornehmste Aufgabe ist.
Ich fürchte, dass so mancher Tierschützer nicht eigentlich für die Tiere, sondern für sein eigenes Ego arbeitet, was vielleicht zum Teil auch auf mich selbst zutrifft. Deshalb weise ich darauf hin, dass Spender sich die Organisation, der sie ihr Geld anvertrauen, sorgfältig aussuchen sollten. Obwohl die Tierschutzvereine ähnlich aussehen, gibt es doch deutliche Unterschiede. Ich behaupte nicht, dass wir besser oder schlechter sind, aber es ist sicherlich ein großer Unterschied, ob man tausend Hunde im Jahre rettet oder zwölf Katzen auf Pflegestellen betreut. Es ist einfach,  Scooby zu kritisieren, während man selbst untätig ist, wie es einige Organisationen in Salamanca und Zamora tun; ich warte dringend auf einen Vorschlag, wer die Tiere retten soll, wenn wir uns nicht darum kümmern.
Scooby zu kritisieren scheint ein internationaler Sport zu sein. Vorsichtshalber möchte ich einiges klarstellen: In Frankreich scheint es eine Dame zu geben – Chefin einer französischen Tierschutzorganisation – die in der Gegend herumtelefoniert und das Gerücht verbreitet, dass ein Auto ihres Vereins einem Wagen von Scooby gefolgt sei. Sie behauptet, dass der Scooby-Transporter bei einem Tierversuchslabor gehalten habe und ein Video existiere, auf dem man sieht, wie der Fahrer, also wohl ich, die Hunde auslädt und einen Haufen Geld kassiert.
Eigentlich ist es ganz einfach: Falls das Video existiert, dann veröffentlicht es bitte, ich würde es gerne ansehen! Es scheint, dass die Frau diese Geschichte vielen spanischen und französischen Organisationen aufgetischt hat, und man scheint ihr zu glauben. Wenn jemand stichhaltige Beweise hat, soll er sie uns bitte vorlegen! Ich habe die Nase gestrichen voll von diesen Gerüchten; vor nicht allzu langer Zeit hieß es, dass wir Hunde nach Holland transportieren und sie dort zu Hundefutter verarbeiten lassen, welches wir anschließend wieder mitnehmen.
Augenscheinlich kann jeder alles über uns behaupten, aber nehmt bitte zur Kenntnis, dass, sollten wir Beweise für diese Verleumdungen finden, sofort Anzeige erstattet wird.
Hier noch ein bisschen Denksport: In unseren Transporter passen, je nach Größe, etwas dreißig Hunde. Angenommen, dass jeder Hund zwanzig Kilo wiegt und dass in Holland die ganzen Hunde, mit Knochen und allem, zu Hundefutter verarbeitet werden, dann erhielten wir etwa 600kg Hundefutter. Diese Menge Futter kostet in Spanien 240 Euro. Die Fahrt nach Holland kostet allein 1200 Euro; nach Adam Riese müssten wir also mehr als hundertfünfzig Hunde transportieren, um zumindest unsere Fahrtkosten zu decken – die Fahrer arbeiten umsonst und allein zu ihrem Privatvergnügen. Habt Ihr alle in Mathe geschlafen?
Auch die Laborgeschichte ist blanker Unsinn; welches Laboratorium würde viel Geld für unsere Hunde und die weite Fahrt bezahlen, wenn man nur einige unkastrierte Hunde braucht (die man leicht überall bekommen kann), die dann lange Zeit nahezu kostenlos Welpen produzieren? Und das wir meistens genau so gemacht: Die Labore züchten ihre Versuchstiere selber.
Allein schon durch die zahlreichen Freiwilligen, die fast ganzjährig in unserer Anlage arbeiten, ist Scooby sehr transparent. Viele Helfer kommen jedes Jahr wieder, weil sie unsere Arbeit sinnvoll finden und uns unterstützen wollen. Glaubt Ihr wirklich, dass sie dies täten, wenn sie nicht sicher wären, dass wir uns bestmöglich um unsere Tiere kümmern, und zahlreiche Hunde von Zeit zu Zeit einfach verschwänden?
Noch ein paar Details: Wir sind noch nie nach Deutschland gefahren, wir fahren ausschließlich nach Holland, Italien, Frankreich und Belgien. Für alle unsere Transporte liegen Traces-Papiere vor und alle unsere Hunde sind gechipt und der Verbleib jedes Hundes wird genau dokumentiert.
Ich wiederhole: Sollte irgendjemand Beweise haben, dann veröffentlich sie bitte, ich möchte das Material wirklich gerne sehen.
Und überlegt Euch gut, für welche Organisation Ihr spendet!
Küsse, Hundeschmatzer, Umarmungen von uns allen,
Fermin